“Haben Sie auch Logos?”
Leider behandeln viele, vor allem viele kleinere und mittelständische Unternehmen ihr eigenes Logo sehr stiefmütterlich.
Von allen Gestaltungsleistungen im Corporate Design ist die Logogestaltung wohl mit Abstand die aufwändigste und wichtigste grundlegende Design-Arbeit. Das liegt natürlich auch daran, dass das Logo alle anderen Kommunikationsmittel des Unternehmens wie Visitenkarten, Briefpapier, Firmenschilder, Stempel etc. durch seine Optik direkt beeinflusst. Es ist der zentrale Bestandteil der Unternehmens-Identität und das Erste, was der Kunde mit Ihnen verbindet. Bei der Neutentwicklung einer Firmenidentät steht immer das Logodesign als erster und aufwändigster Entwicklungsschritt an.
Deshalb sollte man sich bei der Wahl des Logos auf jeden Fall gut informieren und am besten von einem Profi helfen lassen. So lassen sich grobe Fehler von Anfang an vermeiden. Damit spart man nicht nur Nerven, sondern vor allem Geld, denn wenn das Auto erstmal beklebt oder 5.000 Visitenkarten gedruckt sind, ist es oft zu spät oder zu teuer für große Änderungen am Logo.
Wir haben eine Liste mit 7 Dingen zusammengestellt, die man auf jeden Fall bei der Logogestaltung beachten solltet.
1. Am Anfang war der Name
Solange der Name nicht feststeht, macht es meist wenig Sinn mit der Gestaltung eines Logos anzufangen. Bei der Suche nach dem passenden Namen sollte man sich darüber Gedanken machen, was das Unternehmen oder Produkt verkörpern soll, außerdem ist es ratsam Spielraum für weitere Ausrichtungen oder Erweiterungen zu lassen. “Handy-Handel” z.B. hätte unter diesem Namen Schwierigkeiten, sein Geschäftsfeld um Router und Festnetztelefone zu erweitern. Es kann hilfreich sein, mit möglichst vielen Leuten über geplante Namensalternativen zu sprechen. So erhält man ein breit gestreutes Feedback und kommt vielleicht auf ganz neue Ideen.
2. Trends bei der Logogestaltung vermeiden
Trends – vor allem Design-Trends – kommen und gehen. Das Internet und Social Media haben die Halbwertszeit von Trends zusätzlich verkürzt. In den 90er Jahren waren z.B. Grunge-Schriftarten total hipp, in den letzten 5 Jahren war das von Apple geprägte “Skeuomorphic Design” der letzte Schrei. Ganz aktuell ist das “Flat Design”, welches u.a. von Microsoft und Apple vor allem für mobile Benutzeroberflächen verwendet wird.
Wenn man allerdings keine Lust und nicht das Budget hat sein Logo jedem Trend anzupassen, sollte man sich auf eine zeitlose Gestaltung konzentrieren. Was heute in ist, kann morgen schon wieder total out sein. Gott sei Dank gibt es auch im Design Elemente, die jeden Trend überdauern und heute genauso aktuell sind wie vor 50 Jahren.
Außerdem, wenn Sie sich ein Logo von einem Profi anfertigen haben lassen, wird er bereits alle möglichen Anwendungsarten bedenken und falls Sie dann tatsächlich einen Trend mitmachen möchten, dann ist diese mit einem professionellen Logo oft nur eine Kleinigkeit dies up-to-date zu bringen.
3. Schwarz und Weiß
Wo wir gerade über Zeitlosigkeit reden: Was ist eigentlich zeitloser als schwarz und weiß? Zugegeben sind wir, wie man unschwer erkennen kann, große Fans von Schwarz und Weiß. Aber auch wenn man ein knallbuntes Logo bevorzugt, sollte es immer auch in Schwarz-Weiß gut aussehen. Früher oder später wird das Logo auf einer einfarbigen Kopie oder einem Fax landen oder sie benötigen evtl. für besondere Gelegenheiten einen Stempel oder ein Siegel. Und dann soll es natürlich noch erkannt werden, oder?
Deshalb bekommt man von jeder guten Agentur bei der Logoerstellung auch ein monochromes Logo mitgeliefert.
4. Flexibilität
Ein gutes Logo ist variabel einsetzbar. Es entfaltet seine Wirkung auf einer Plakatwand genauso wie auf einer winzigen Online-Anzeige. Deshalb ist es ratsam, verschiedene Varianten und Dateiformate seines Logos parat zu haben. Auch hier liefert Ihnen eine professionelle Agentur stets alle Dateiformate die Sie benötigen.
5. Wortmarke oder Bildmarke oder was?
Man kann wohl sagen, dass jedes Unternehmen eine Wortmarke benötigt, also einen Schriftzug der den Produkt- bzw. Firmennamen wiedergibt. Eine Bildmarke, ob unterstützend in einer Wort-/Bildmarke oder sogar für sich allein stehend als reine Bildmarke, ist hingegen nicht immer notwendig. Der Schriftzug “Nike” wäre zum Beispiel eine solche Wortmarke, der typische Haken (“Swoosh”) die Bildmarke. Vor allem wenn man sich mit einem Designer über die Erstellung von Logos unterhält, ist es gut diesen Unterschied zu kennen.
6. Was sagt die Schriftart aus?
Die Schriftart sagt mehr über ein Unternehmen aus als man im ersten Moment vielleicht denkt. Sie gibt dem Namen eine Aura, eine Atmosphäre. Deshalb sollte man sich gut überlegen, welche Stimmung man mit der Schrift transportieren möchte und wer sich angesprochen fühlen soll. Um die Tragkraft der Schriftart zu erkennen, muss man sich nur bekannte Logos in einer anderen Typo anschauen.
7. Inspiration
„Gute Künstler kopieren, großartige Künstler klauen.”, so pflegten es schon Pablo Picasso und – passend zum Zitat – Steve Jobs zu sagen. Ganz so weit sollte man bei der Logogestaltung nicht gehen, ansonsten blüht neben einer teuren Gerichtsverhandlung auch ein massiver Imageschaden, wie ein in unserer Branche sehr bekannter Fall zeigt. Aber zu schauen wie es die Anderen aus der eigenen Branche machen hat nicht nur zum Vorteil, dass man schnell erkennt ob bereits jemand eine ähnliche Idee wie man selbst hatte. Man findet bei der Recherche ggf. auch Anregungen, die die eigenen Ideen befeuern und neue Ansätze inspirieren.
Wer jetzt Lust bekommen hat, sich inspirieren zu lassen, findet zum Beispiel bei Logopond oder Dribble jede Menge Anregungen.